RHEINISCHE POST 12.10.2007
SPRECHSTUNDE Der HNO-Arzt Hans-Michael Strahl aus Düsseldorf über die Refluxkrankheit
Unser Leser Uwe (48) aus Willich fragt: „Ich habe öfter Schmerzen und Brennen im Brustbereich und führte das auf Sodbrennen zurück. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich deutlich schlechter höre. Mein HNO-Arzt sagte, das könne Gasreflux sein. Von zurückfließendem Magensaft als Reflux habe ich schon gehört. Kann die Säure auch gasförmig sein?“
Strahl
Ja, das kann sie — und wie aktu- ell das Thema ist, zeigt eine Tagung, zu der sich morgen in Düsseldorf internationale Spezialisten aus verschiedensten Fachgebieten (Herz-, Lungen-, Allergie-, Magen- und FINO- Heilkunde). Sodbrennen — so heißt es in der Bevölkerung — ist oft ein wichtiges Zeichen für einen Reflux. Aber es gibt auch Räusperzwang, Ohrendruck, Aufstoßen, ein Fremdkörpergefühl im Hals (Globusgefühl) und lange anhaltende Schluckbeschwerden, wenn man nur den Speichel Das Symptom des Aufstoßens, die richtige Befragung des Patienten und die Gastroskopie mit Säuremessung sind alleine nicht mehr zielführend. Wir müssen über den Gasreflux neu nachdenken.
SPÄTES ESSEN FÖRDERT REFLUX.
Die Essgewohnheiten haben sich im Laufe der Jahre verändert, wir essen wesentlich später. Wir bringen die südländischen Essgewohnheiten aus dem Urlaub mit. Auf ein Glas Wein wird abends selten noch verzichtet. Der Gasreflux, ein häufig unterschätztes und missachtetes Phänomen, kann jedoch fatale Folgen haben. Die Veränderungen der Mundschleimhaut lassen sich häufig an Idebrigem Speichel feststellen sowie an häufigem Räusperzwang und veränderten Druckstellen, die der Kehldeckel im hinteren Rachenraum verursacht.
HÄUFIGER AUFSTOSSEN UND RÄUSPERZWANG WEISEN AUF REFLUX HI
Das einfache Hineinschauen ist jedoch nicht ausreichend. Hier ist die panendoskopische Untersuchung durch den HNO-Arzt erforderlich; sie kann Mit Klärung beitragen, die wir bisher auch durch gastroendoskopische Untersuchungen nicht zwingend erreichen konnten. Bei der panendoskopischen Untersuchung der Speiseröhre bis in den Magen hinein sieht man neben den üblichen Erscheiungen eben diese Gasentwicklung und kann Schließmechanismen der Speiseröhre genau überprüfen und beurteilen.
Der Speichel kann zur Minderung der Beschwerden beitragen. Er wirkt wie eine Schutzbarriere in der Speiseröhre, setzt sich wie ein Pfropf an den Magenpförtner und verschließt auch bei leicht offenem Magenpförtner den Weg zur Speiseröhre, so dass Magensaft und Gase nicht aufsteigen. Trockene Schleimhaut stellt somit eine Gefahr für einen Refluxkranken dar. Betroffene sollen viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Erste Hilfe: bessere Essgewohnheiten, nicht mehr spät abends essen und trinken, am besten mehrere Stunden vor dem Ein-schlafen keine Mahlzeiten mehr.
Ein erhöhtes Schlafen (Kopfende des Bettes 15 Zentimeter höher als Fußencle) kann helfen, die Zusammenarbeit von Gastro enterologe und Lungenfacharzt kann auch Belastungen bis zum Asthma erklären. Bei ihnen ist es offenbazu den Symptomen eines Hörsturzes kommen: Druck, Taubheit, ein dumpfes Rauschen im linken Ohr — und keine Erkältung als Erklärung. Durch einen nächtlichen Gasreflux kommt es leicht zu einer Zuschwellung der Ohrtrompete und damit zu den Symptomen eines Hörsturzes.
Hans-Michael Strahl ist niedergelassener HNO-Arzt in Düsseldorf.
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Dr. med. Nicole Chr. Stuhrmann
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