Der Zusammenhang zwischen dem Post-Nasal-Drip- Syndrom und Stillem Reflux
Gastbeitrag von Andrea Kuhl / Magenkompas
Wer sich mit Stillem Reflux herumschlägt, der kennt die Verschleimung im Hals und das Kloss-Gefühl nur zu gut. Oder, schlimmer noch, der Stille Reflux hatte die ganze Nacht Zeit, sich in unseren Schleimhäuten auszutoben.
Das Ergebnis: Wir sind am Morgen verschleimt, das Kloss-Gefühl quält uns und der Hals schmerzt und brennt, die Nebenhöhlen fühlen sich wund an.
Das, was Mediziner sinubronchiales Syndrom nennen und im englischen Sprachraum als Post-Nasal-Drip-Syndrom bekannt ist, ist eine der Häufigsten Ursachen für chronischen Husten, Räusperzwang, Verschleimungen, Halsschmerzen, Kratzen im Hals und viele andere Symptome in diesem Bereich.
Es kann durch den Schleim auch zu Entzündungen der Bronchien kommen.
Wie entsteht das Post-Nasal-Drip-Syndrom?
Unser Körper bildet in den oberen Atemwegen ständig dünnflüssigen Schleim. Der wird meist nicht bemerkt, während er einfach über den Rachen in die Speiseröhre abfließt und geschluckt wird.
Wenn dort jedoch Entzündungen entstehen, verändert sich die Lage. Der Körper bekämpft Entzündungen, indem er vermehrt Schleim in den oberen Atemwegen bildet.
Die dabei entstehenden Abfallprodukte sollen mit dem Schleim abtransportiert werden und durch die Magensäure schließlich unschädlich gemacht werden. Doch beim Post-Nasal-Drip-Syndrom wird dieser Schleim zähflüssiger und fließt schon deshalb schwerer ab.
Ursachen des Syndroms:
- verkrümmte Nasenscheidewand
- sehr trockene oder sehr kalte Luft
- Reizstoffe (Dämpfe von Chemikalien, Reinigungsmitteln
oder Parfüms) - virale Infekte (Schnupfen, Erkältung, Grippe)
- Stiller Reflux
- bei Kindern: in die Nase gesteckte Objekte
- allergischer Schnupfen (Heuschnupfen)
- Nasennebenhöhlenentzündung
- bestimmte Lebensmittel (auch scharfes Essen)
Nasenpolypen - Verdickte Nasenmuscheln
Schwangerschaftsschnupfen:
In der Schwangerschaft kann sich ein Post-Nasal-Drip-Syndrom entwickeln. Die hormonellen Veränderungen während der Schwangerschaft wirken auch auf die Schleimhäute im Nasen-Rachen-Raum.
Die Schleimhäute werden stärker durchblutet und viel reizempfindlicher als sonst. So reagieren sie schnell über und die Nase schwillt zu und beginnt zu laufen. Schleim fließt über den Rachen ab. So kommt es zu einem Post-Nasal-Drip-Syndrom.
Stiller Reflux als Ursache des Post-Nasal-Drip-Syndroms
Bei Stillem Reflux geht man davon aus, dass Magensäure und Enzyme gasförmig aufsteigen. Dieses Gemisch gelangt zuerst in die Speiseröhre, dann in den Rachenraum und den Kehlkopf und von dort in die Nase und die Nasennebenhöhlen und manchmal sogar in die Lunge.
Die Säure und die darin gelösten Enzyme richten dort Schaden an. Es kommt zu Entzündungen. Und eben diese Entzündungen verursachen dann den erhöhten Schleimfluss und die Veränderung in der Konsistenz des Schleimes.
Das Post-Nasal-Drip-Syndrom ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptomkomplex. Nur selten wird der Stille Reflux als Auslöser des Syndroms auch erkannt.
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